Tagcloud: 37 Grad

Loverboys geht es nicht um Liebe, wie es der Begriff vermuten lassen könnte. Liebe wird von den Tätern nur vorgetäuscht, um ihre Beute zu manipulieren. Loverboys sind Zuhälter. Sie lauern vor Schulen, sie tarnen sich im Internet – ihre Opfer: weiblich, möglichst jung und oft einsam. Ganz normale Mädchen und junge Frauen, die erst emotional abhängig gemacht werden, um sie dann in die Prostitution zu locken. "Wenn du mich liebst, gehst du für mich anschaffen!" Mit dieser Masche gelingt es immer mehr sogenannten Loverboys, Mädchen in die Prostitution zu zwingen. Wer sagt, "das könnte mir nicht passieren", unterschätzt diese Masche, die immer erfolgreicher wird.Wer sind die Loverboys? Wie schwer ist es, die Täter zu überführen? Die Dunkelziffer der Loverboy-Masche ist hoch, denn vielen Frauen fehlt das Opferbewusstsein, und sie schämen sich, auf diese Masche reingefallen zu sein. In dem Film kommen die Opfer zu Wort, trauen sie sich, ihre Geschichte zu erzählen.






 


"Bis dass der Tod uns scheidet", darauf hoffen Paare, wenn sie heiraten. Doch das Versprechen halten nicht alle ein. Jedes dritte Paar wird in Deutschland geschieden, viele nach über 26 Jahren.

Trennungen in dieser Lebensphase sind häufig dramatisch. Ein gemeinsames Leben nach so langer Zeit aufzulösen, ist ein tiefer Einschnitt. Und dann die Frage: Gibt es nicht noch eine Chance, auch den Rest zu schaffen? Oder ist die Liebe endgültig verloren gegangen?



Rund 8500 schwer kranke Patientinnen und Patienten aus Deutschland stehen auf der Warteliste für ein Organ. Sie hoffen auf eine Niere, ein Herz oder eine Lunge. 

In Deutschland ist die Organspendenbereitschaft sehr gering, doch Tausende warten auf ein Spenderorgan, um weiterleben zu können. Der 48-jährige Dirk, der seit 2016 mit einem Kunstherz lebt, hatte starke Bandscheibenbeschwerden. Eine Untersuchung ergab, dass sein Körper eine hohe Bakterienbelastung aufweist. Sofort wurde er in das Herzzentrum Berlin eingewiesen und als HU (High Urgency) gelistet. Nur ein Spenderherz wird seine Situation verbessern können doch die Wartezeit in Deutschland beträgt bis zu einem Jahr.  

Bei der 24-jährigen Anita wurde eine seltene Erberkrankung festgestellt. Seit 2021 hofft sie auf eine neue Niere. Die durchschnittliche Wartezeit drauf beträgt acht bis zehn Jahre. Eine Alternative könnte eine Lebendspende von Familienmitgliedern sein – ein sensibles Thema zwischen Anita und ihrer Verwandtschaft.  

Der 33-jährige Robert brauchte nach einer jahrelangen chronischen Erkrankung eine neue Leber. Als sein Gesundheitszustand sich zunehmend verschlechterte, wurde er gelistet. Nach langem Warten, kam endlich der ersehnte Anruf. 

Dass Björn als gelernter Koch einmal obdachlos werden würde, hätte er selbst nicht geglaubt. Doch er ist einfallsreich und anpassungsfähig. Dabei wird ihm vor allem sein Rad zum Retter.

Wegen eines Zerwürfnisses mit seiner Vermieterin verliert Björn 2019 seine Wohnung – von heute auf morgen. Er kann nirgendwo hin. Als einer von rund 6000 Obdachlosen in Köln beginnt er, seinen Kummer mit zu viel Alkohol zu betäuben.

Homeless on tour

Dann besinnt er sich jedoch und kauft mit seinem letzten Geld ein gebrauchtes Fahrrad. Tagelang fährt er durch die Natur und findet neue Lebenskraft: "Ohne Rad wäre ich untergegangen!" Dann kommt ihm die Idee, auf Social Media von seinem Leben zu erzählen und Kochtipps zu geben.

2022 gründet Björn seinen eigenen YT-Kanal "Homeless on tour". Damit hat er eine weitere Beschäftigung im Alltag. Mit einer kleinen Kamera filmt er sich bei seinen Radtouren, nimmt Koch-Tutorials mithilfe seines Campingkochers auf. Sein großer Wunsch ist es, sich irgendwann einen Fahrradwohnwagen bauen zu können, mit dem er dann durch ganz Deutschland fahren will. Dafür spart er.

Traum vom Fahrradwohnwagen

Etwas Geld verdient sich Björn mit dem Sammeln von Pfandflaschen und mit Betteln. Vor einem Supermarkt in Köln hat er seinen Stammplatz. Ein Firmenchef bot ihm dort kürzlich einen Job an. Doch wie seriös ist das? Eine realistische Aussicht auf einen Arbeitsvertrag, auf ein geregeltes Einkommen?

Auch wenn Björn seinen Schlafplatz in der Natur vor den Toren Kölns liebt, mit dem Lohn könnte er vielleicht schneller seinen Traum vom Fahrradwohnwagen verwirklichen und vielleicht eine eigene Wohnung beziehen.

Fast jede vierte Frau wird Opfer von Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Aber auch Männer können Opfer werden. Was sagen Betroffene dazu?

Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums wird etwa jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten. An jedem dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Auch Männer sind betroffen, auch sie können Opfer werden. 37 Grad hat Betroffene von häuslicher Gewalt begleitet, einen Täter befragt und ein Frauenhaus besucht.

"Es kann jede treffen."

Die allein erziehende Jenny war auf der Suche nach Liebe und Glück, als sie eines Tages ihren vermeintlichen Traummann kennenlernte. "Ich war wie in einer Schockstarre, ich habe noch nie in so hasserfüllte Augen geschaut", sagt Jenny heute, wenn sie daran denkt, wie ihr Ex-Partner das erstmal zuschlug. Am nächsten Morgen flieht sie mit ihrer Tochter zu einer Freundin, doch nach unzähligen Reueschwüren verzeiht sie ihm und kehrt zurück. Ein Fehler, denn Demütigungen und Gewalt werden zum Alltag, bis sie fürchten muss, zu sterben. Jenny sagt: "Es kann jede treffen."

Letzte Zuflucht: Frauenhaus

Wenn die Gewalt eskaliert, können Frauen in ein Frauenhaus flüchten. Daniela Albring leitet ein autonomes Frauenhaus in Nordrhein-Westfalen. Sie weiß: "Es ist nicht immer nur das typische blaue Auge, was wir so denken, oh, das ist Gewalt, sondern es fängt viel, viel eher an. Und schraubt sich wie eine Spirale immer weiter über Jahre." Eine Betroffene, die in dieses Frauenhaus floh, berichtet von ihren Gewalterfahrungen.

Jahrelang wurde sie von ihrem Mann eingesperrt und schwer misshandelt. Ihr gelang mit ihren Kindern die Flucht ins Frauenhaus, doch seitdem muss sie um ihr Leben fürchten, denn ihr Ex-Partner droht ihr, sie umzubringen. "Man muss sich schon bewusst machen, dass die Frauen, die hierhin kommen, dass es wirklich oft lebensbedrohlich ist und der letzte Schritt ist", betont die Frauenhausleiterin Daniela Albring.

Auch Männer werden Opfer von Gewalt

Auch wenn 81 Prozent aller Menschen, die häusliche Gewalt erleben, weiblich sind, gibt es auch Männer, die Gewalt in der Partnerschaft erleben. "Wer glaubt schon einem Mann, der sagt: Ich werde von meiner Partnerin misshandelt", dachte sich der heute 39-jährige Tami Weissenberg (Name geändert). Jahrelang hat er eine Beziehung ausgehalten, die von psychischer und physischer Gewalt gegen ihn geprägt war.

"Die letzten Jahre war nur noch der Wunsch, o. k., wenn du das und das jetzt machst, dann hast Du vielleicht für ein paar Stunden, für ein paar Tage, vielleicht eine Woche, Deine Ruhe vor dem nächsten Übergriff. Es gab diese Momente, wo ich mir dessen bewusst war, was mir passiert und ich mir auch dessen bewusst war, das kannst du auch gar nicht mehr länger ertragen." Wie so viele, sah auch er jahrelang keine Möglichkeit, sich von seiner Partnerin zu lösen, auch weil es keine Hilfsangebote für Männer gab. Dass sich das ändert, dafür setzt er sich heute ein.

In Deutschland ist die Organspendenbereitschaft sehr gering, doch Tausende warten auf ein Spenderorgan, um weiterleben zu können. Der 48-jährige Dirk, der seit 2016 mit einem Kunstherz lebt, hatte starke Bandscheibenbeschwerden. Eine Untersuchung ergab, dass sein Körper eine hohe Bakterienbelastung aufweist. Sofort wurde er in das Herzzentrum Berlin eingewiesen und als HU (High Urgency) gelistet. Nur ein Spenderherz wird seine Situation verbessern können doch die Wartezeit in Deutschland beträgt bis zu einem Jahr. 
Wir haben drei Menschen begleitet, die mit unterschiedlichem Erfolg auf ein Spenderorgan warten.